Der neue SAAM Vorstand

Auf der letzten Generalversammlung von SAAM wurden neue Mitglieder in den Vorstand von SAAM gewählt. Im Folgenden werden die neuen Vorstandsmitglieder einzeln vorgestellt. Hans Wicki, Präsident von SAAM Link zum Blogartikel "Vorstellung unseres neuen Präsidenten Hans Wicki"...

Geschrieben von

Raphaël Sauvain

Veröffentlicht am

BlogDirektorium

An der letzten Generalversammlung von SAAM wurden neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Im Folgenden werden die neuen Vorstandsmitglieder einzeln vorgestellt.

Hans Wicki, Präsident des SAAM

 

Hans Wicki Original 2015 skaliert e1648462987544

Link zum Blogartikel "Unser neuer Präsident Hans Wicki stellt sich vor"

 


 

Emlio Frazzoli, ETHZ

emilio

Emilio Frazzoli ist Professor für dynamische Systeme und Steuerung an der ETH Zürich. Bis März 2021 war er Chief Scientist von Motional, der jüngsten Ausprägung von nuTonomy, dem Startup, das er 2013 zusammen mit Karl Iagnemma gegründet hat. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Robotik, autonome Systeme und intelligente Mobilität. Als ehemaliger Professor am MIT leitete er die Forschungsgruppe, die als erste einen autonomen Mobilitätsdienst ("Robotaxi") für die Öffentlichkeit vorstellte und die erste Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen eines solchen Dienstes auf der Grundlage realer Verkehrsdaten durchführte. Er hat einen Laurea-Abschluss in Luftfahrttechnik von der Sapienza-Universität in Rom und einen Doktortitel in Luft- und Raumfahrttechnik vom MIT.

1) Wie kann die Schweiz eine führende Rolle beim automatisierten Fahren einnehmen?

Die Branche des autonomen Fahrens hat den anfänglichen Hype hinter sich gelassen und befindet sich derzeit in einer Phase des langsamen, aber stetigen Fortschritts, der massive Investitionen erfordert, die derzeit von Technologieunternehmen und/oder etablierten Automobilherstellern getätigt werden. Die Schweiz hat weder das eine noch das andere. Die Schweiz verfügt jedoch über eine sehr gute Erfolgsbilanz im Bereich der Mobilitätsinnovation, über hochqualifizierte Arbeitskräfte und eine unterstützende Haltung gegenüber einer nachhaltigen und sozial bewussten Technologieentwicklung.
Eine mögliche Strategie besteht daher darin, in Politik, Regulierung und technologischen Nischen eine Führungsrolle zu übernehmen.

Darüber hinaus unterscheidet sich die Schweiz geografisch deutlich von anderen Märkten: Im Gegensatz zu den ausufernden Städten in den USA oder den asiatischen Superstädten mit hoher Bevölkerungsdichte ist die Schweiz durch viele kleinere Städte gekennzeichnet, die durch einen hocheffizienten öffentlichen Nahverkehr miteinander verbunden sind - wie dies auch in weiten Teilen Europas der Fall ist. Infolgedessen könnte die Schweiz als attraktiver Einstiegspunkt in Europa für globale Unternehmen dienen, die neue Optionen sowohl für die städtische Mobilität auf der ersten und letzten Meile als auch für ländliche Dienstleistungen erkunden.

2) Wie können Sie als Vorstandsmitglied SAAM dabei helfen, das zu erreichen, was Sie in Frage 2 erwähnt haben? 

Als Akademiker und Unternehmer leiste ich seit den frühen 2000er Jahren Pionierarbeit bei der Entwicklung von Technologien für autonome Mobilität, bevor diese in Mode kamen. Als CTO und Chief Scientist von nuTonomy (jetzt Motional) von 2013 bis 2021 habe ich aus erster Hand erfahren, welche Probleme bei der Technologieentwicklung und Markteinführung auftreten. Zurzeit bin ich wieder Vollzeit in der Wissenschaft tätig und beabsichtige, in meiner eigenen Gruppe und als stellvertretender Direktor des neu gegründeten Zentrums für nachhaltige Mobilität der Zukunft an der ETH in Zusammenarbeit mit der lokalen Industrie, der Regierung und akademischen Partnern weiterhin technologische und politische Fahrpläne zu erforschen, um das Potenzial der autonomen Mobilität zu realisieren.


 

Prof. Thomas Probst, Universität Freiburg

SwissMoves Thomas Probst 

Als Wirtschaftswissenschaftler und Jurist stellte ich vor etwa zehn Jahren fest, dass ich im Bereich der neuen Technologien nicht über ausreichende Kenntnisse verfügte. Also begann ich, in Bereichen wie Informatik, automatisiertes Fahren, Blockchain, KI usw. zu forschen, um ein besseres Verständnis der komplexen Beziehungen zwischen Recht, Wirtschaft und Technologie zu erlangen. Es stellte sich bald heraus, dass das automatisierte Fahren eine der komplexesten Herausforderungen ist, die diese Bereiche miteinander verbindet und zusätzlich noch soziale Aspekte berücksichtigt. So entstand die Idee, eine interdisziplinäre Gruppe von Personen zu gründen, die sich der Grundlagen- und angewandten Forschung im Bereich der Mobilität widmet und heute als SwissMoves bekannt ist.

1) Wie kann die Schweiz eine führende Rolle beim automatisierten Fahren einnehmen? 

Die Schweiz sollte ihre kulturelle Vielfalt sowie ihre lokale und soziale Nähe nutzen, um einen interdisziplinären Ansatz für automatisierte Mobilität zu fördern, der darauf abzielt, monodisziplinäre Elemente in eine breitere Architektur innovativer Lösungen zu integrieren. Mit anderen Worten: Der Fokus sollte auf der Konzeption und Leitung eines Orchesters liegen, nicht auf Trommeln und Posaunen.

2) Wie können Sie als Mitglied des Verwaltungsrats dazu beitragen, dass SAAM das erreicht, was Sie oben erwähnt haben? 

Als Mitbegründer von SwissMoves mit multidisziplinärem Hintergrund hoffe ich, zu einem ganzheitlicheren Ansatz für die automatisierte Mobilität beizutragen. Ich glaube, dass SAAM in einer guten Position ist, um sich einen umfassenden Überblick über aktuelle Entwicklungen zu verschaffen, die zu innovativen Lösungen führen können.


 

Marco Fuster, Bernmobil

BernMobil Marco Fuster skaliert e1648463070339

Als diplomierter Ökonom und mit langjähriger Praxiserfahrung im Finanzwesen und im öffentlichen Verkehr habe ich mich in den letzten 10 Jahren nicht nur bei der SBB, sondern auch bei BERNMOBIL für nachhaltige Mobilitätslösungen auf nationaler und lokaler Ebene engagiert. Ich habe das kürzlich abgeschlossene automatisierte Fahrzeugprojekt "Matteschnägg" in der Stadt Bern initiiert und war dafür verantwortlich.

1) Wie kann die Schweiz eine führende Rolle beim automatisierten Fahren einnehmen? 

Die Schweiz verfügt über genügend Innovationskraft und finanzielle Ressourcen, um die Herausforderungen des automatisierten Fahrens zu meistern. Wesentliche Vorteile sind schnelle Kommunikationskanäle und eine gut etablierte institutionenübergreifende Vernetzung, die durch SAAM noch beschleunigt wird. Die Schweiz hat mit Mut und Pioniergeist immer wieder bewiesen, dass sie im Bereich der Mobilität Grosses leisten kann. Wenn es uns gelingt, all diese Vorteile zu kanalisieren, können wir wiederum Grosses erreichen.

2) Wie können Sie als Mitglied des Verwaltungsrats dazu beitragen, dass der SAAM erreicht, was Sie oben erwähnt haben? 

Genau wie SAAM glaube ich an nachhaltige und intelligente Mobilitätslösungen und setze mich jeden Tag dafür ein, nicht nur beruflich, sondern auch privat. Mit meinem kommunikativen, ergebnisorientierten Verhalten kann ich dazu beitragen, Dinge voranzubringen und Menschen innerhalb und ausserhalb von SAAM zu überzeugen. Aufgrund meiner Erfahrungen in verschiedenen Verbänden kann ich auch dazu beitragen, die Strukturen von SAAM weiter zu entwickeln und zu festigen.


 

Marc Chatelain, TPG

TPG Marc Chatelain 2

Mit einem Ingenieurdiplom in Elektrizität und einem Master in Ökonomie, in dem ich das Antriebssystem der Swissmetro untersucht habe, habe ich breite Erfahrungen in zwei Arten von Mobilität gesammelt. Zum einen in der Luftfahrtindustrie als Pilot (Swissair/Swiss A330/A320). Zweitens im Bereich des öffentlichen Verkehrs, wo ich alle betrieblichen Aspekte der klassischen Mobilität (Fahrer, Kontrollen, Ausbildung, Disposition, Regulierung, Kontrollturm) geleitet und die strategische Ausrichtung innovativer Mobilitätsprojekte koordiniert habe, wie z.B. die Einführung autonomer Fahrzeuge (Linie XA) und das Projekt AVENUE. Schliesslich bin ich Teil des Forschungsprogramms Mobilität 4.0 des Schweizerischen Bundesamtes für Strassen (ASTRA).

1) Wie kann die Schweiz eine führende Rolle beim automatisierten Fahren einnehmen?

Die Schweiz ist bei der Entwicklung neuer Mobilitätsformen dank zahlreicher Vorteile sehr gut positioniert, z.B:

  • Ein bereits effizientes Kommunikations-/Mobilitätssystem
  • Offenheit für Innovationen
  • Hochwertige menschliche Fähigkeiten
  • Ein pragmatischer Ansatz
  • Gute finanzielle Ausstattung
  • Enge Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Privatunternehmen und Regierung
  • Ein flexibler Rechtsrahmen
  • Starke Bereitschaft, Lösungen zu finden
  • Verschiedene Kulturen
  • Eine bereits gute Positionierung in der Forschung zum automatisierten Fahren

 

2) Wie können Sie als Mitglied des Verwaltungsrats dazu beitragen, dass SAAM das erreicht, was Sie oben erwähnt haben?

Wir stehen am Anfang einer Revolution in allen Bereichen der Mobilität. Ich sehe die Rolle der SAAM-Vorstandsmitglieder darin, eine Vision der verschiedenen möglichen Entwicklungen der autonomen Mobilität zu entwickeln und zu teilen, die Chancen zu identifizieren und die Risiken zu antizipieren. Ich sehe diese Rolle auch darin, diese Vision mit allen Beteiligten (Unternehmen, Behörden, Medien usw.) zu teilen und alle damit verbundenen Überlegungen, Forschungen und Entwicklungen zu fördern. Ich sehe diese Rolle auch als Bindeglied zwischen den verschiedenen Partnern und mit unseren eigenen Unternehmen, damit wir alle unsere Kräfte bündeln können.


 

Ruben Andre Lorenzo, Siemens 

Siemens Ruben Andre Lorenzo

Ich habe Betriebswirtschaft und Psychologie (MSc) studiert, bevor ich 7 Jahre lang in der Mobilitätsbranche gearbeitet habe, wo ich für die Einführung von Digitalisierungslösungen, IoT, Cybersicherheit usw. auf dem Schweizer Markt verantwortlich war.

1) Wie kann die Schweiz eine führende Rolle beim automatisierten Fahren einnehmen?

Die Schweiz hebt sich durch ihre Innovationskraft im Mobilitätsbereich von anderen Ländern ab. Dies, gepaart mit den richtigen Leuten, die etwas bewegen wollen, und der richtigen Technologie, wird dazu führen, dass wir auch in Zukunft eine Vorreiterrolle beim autonomen Fahren einnehmen.

2) Wie können Sie als Mitglied des Verwaltungsrats dazu beitragen, dass SAAM das erreicht, was Sie oben erwähnt haben?

Da ich aus der Technologiebranche komme, wird meine Rolle darin bestehen, technologische Aspekte einzubringen. Da ich Psychologie studiert habe, stelle ich außerdem gerne willkürliche und allgemeine Fragen, damit wir dann gemeinsam im Team Antworten formulieren können.


 

Dominique Scheller, PostAuto 

PostAuto Dominique Scheller 1

  • Betriebswirtin mit Master in strategischem Management und Innovation
  • 5 Jahre Erfahrung in Unternehmensentwicklung und -strategie
  • 10 Jahre Erfahrung mit neuen Geschäfts- und Innovationsmodellen im Bereich der digitalen, physischen und kombinierten Geschäftsmodelle
  • 1 Jahr Erfahrung im Bereich M&A
  • 5 Jahre Erfahrung im Bereich der Geschäftsmodelle der Elektromobilität (B2C und B2B, KMU und Immobilien)

 

1) Wie kann die Schweiz eine führende Rolle beim automatisierten Fahren einnehmen?

Die Schweiz ist weltweit ein attraktiver Testmarkt, weil sie sich schon früh mit Piloten beschäftigt hat. Zudem schaffen die Regulatoren gute Voraussetzungen, dass die Schweiz ein attraktiver Testmarkt im Bereich des automatisierten Fahrens wird.Die hohe Kaufkraft in Kombination mit der starken Schweizer Innovationskraft ermöglicht attraktive neue Geschäftsmodelle.

2) Wie können Sie als Mitglied des Verwaltungsrats dazu beitragen, dass SAAM erreicht, was Sie oben erwähnt haben?

SAAM hat die Storming-Phase sehr gut gemeistert. Dies zeigt die grosse Zahl von Mitgliedern, die beigetreten sind und die ein grosses Interesse an diesem äusserst komplexen Thema haben. Nun gilt es, in der Norming-Phase eine gute und solide Basis für die weiteren Aktivitäten des Verbandes aufzubauen.Aufgrund meiner vielfältigen Erfahrungen im Verbands- und Managementbereich kann ich SAAM gerade in diesem Bereich Unterstützung anbieten.